PROF. DR. THOMAS TOPFSTEDT

Der Verlust der Gegenstände. Anmerkungen zum Umgang mit der baulichen Hinterlassenschaft der DDR nach 1990

“Galapagos-Inseln des Designs” seien die DDR mit ihrer Konsumgüterproduktion gewesen, stellen die Autoren der Publikation “S E D – Schönes Einheitsdesign” fest. Auch im Hinblick auf ihre städtebauliche und architektonische Produktion war das Land eine Galapagos-Insel. Nahezu alles, was zwischen 1946 und 1989 gebaut wurde, blieb so erhalten. Die DDR präsentierte sich dem Betrachter als ein Museum ihrer eigenen Architektur- und Städtebaugeschichte.

Diese Ensembles und Baudenkmale werden heute nicht nur durch Abriss beseitigt, sondern ihr Denkmalwert ebenso gründlich durch entstellende Überformung vernichtet. Das zeigt die Praxis allerorten.

Der Beitrag wurde unter diesem Titel publiziert bei der Koldewey-Gesellschaft – Vereinigung für baugeschichtliche Forschung e. V. im Bericht über die 43. Tagung für Ausgrabungswissenschaft und Bauforschung vom 19. bis 23. Mai 2004 in Dresden. Stuttgart 2006, S. 88 – 101

Zum Autor: Prof. Dr. Thomas Topfstedt lehrt Architektur, Städtebau und Denkmalpflege am Institut für Kunstgeschichte der Universität Leipzig. Weitere Forschungsschwerpunkte sind Kunst der DDR, Sachsens und Leipzigs.