SEIT 2008
Gestaltungsforum der Stadt Leipzig
Das Stadtforum Leipzig engagierte sich für die Gründung eines „Beirates für Baukultur“, aus dem das Gestaltungsforum entstanden ist. Experten aus Leipzig und von außerhalb beraten in diesem Gremium die Stadt in architektonischen und stadtgestalterischen Fragen.
10 Jahre Gestaltungsforum
Text folgt.
2 Jahre Gestaltungsforum
Die Einrichtung des Gestaltungsforums war im Juli 2008 vom Stadtrat beschlossen worden, der entsprechende Anregungen engagierter Bürger – des Stadtforums Leipzig – und der Fachverbände aufgegriffen hatte. So kann man bereits auf eine zweijährige, erfolgreiche Arbeit zurückblicken.
Ziele eines Leipziger Beirates für Baukultur
Die Einrichtung des Beirates für Baukultur soll die behutsame Stadtentwicklung fördern, die Architekturqualität auf einem hohen Standard sichern sowie städtebauliche und architektonische Fehlentwicklungen verhindern.
Baukünstlerische Qualität sichern
in den letzten 15 Jahren wurde die historische Bausubstanz Leipzigs weitgehend saniert. Einige qualitativ hochwertige Neubauten entstanden. Das einst hohe Niveau der Leipziger Baukultur wurde jedoch nicht erreicht. Neben vielen belanglosen Neubauten führten rücksichtlose Umbauten, unsensible Überformungen bestehender Gebäude sowie vermeidbare Abrisse an vielen Stellen zu einer Banalisierung des Stadtbildes. Eine Kulturstadt wie Leipzig braucht einen adäquaten baukünstlerischen Qualitätsstandard und muss vorhandene Qualität sorgsam schützen.
Fachliche Kompetenzen nutzen
Erfahrungen anderer Städte im In- und Ausland belegen, dass mit unabhängigen Fachleuten besetzte Beiräte ein geeignetes Instrument sind, hohe Qualitätsstandards dauerhaft zu etablieren. Ein Beirat für Baukultur könnte den notwendigen Diskurs über Städtebau und Architektur fördern. Als unabhängiges Sachverständigengremium berät er den Oberbürgermeister, den Stadtrat und die Verwaltung Leipzigs.
Gestaltungsbeiräte fördern Baukultur
Gestaltungsbeiräte sind ein wichtiges Instrument der Beratung für den Gemeinde- oder Stadtrat, so die eindeutige Beurteilung im „Zweiten Bericht zur Baukultur in Deutschland“. Der vom Bundesministerium für Verkehr-, Bau- und Wohnungswesen herausgegebene Bericht geht auf die rechtlichen Rahmenbedingungen ein. Verwiesen wird zudem auf die positiven Erfahrungen, die Städte und Gemeinden in der Zusammenarbeit mit den Gestaltungsbeiräten gesammelt haben.
Das Regensburger Modell
Namhafte Architekten aus Deutschland, Österreich und Dänemark gehören dem Gestaltungsbeirat Regensburg an. Sie beraten die Stadt bei der baulichen Gestaltung größerer, städtebaulich bedeutender Vorhaben. Die Zusammenarbeit hat sich bewährt: Seit 1998 hat sich die Diskussion zwischen Bauträgern, Investoren, Planungs- und Baureferat sowie der Politik versachlicht. Deutlich sichtbar in der Qualität der einzelnen Projekte. Die Unabhängigkeit des Gremiums ist von entscheidender Bedeutung für seine Akzeptanz und den Erfolg.
Das Beispiel hat Schule gemacht: Städte wie Lübeck, Passau oder Halle haben sich beim Einrichten ihrer Gestaltungsbeiräte am Regensburger Vorbild orientiert.